Der Ulmener Maar-Stollen: Eine faszinierende Reise durch die Eifeler Vulkanlandschaft
Erkunde den Ulmener Maar-Stollen und begib dich auf eine spannende Reise durch einen Vulkan! Dieser historische Stollen verbindet das jüngste Maar der Eifel, das Ulmener Maar, mit dem uralten Ulmener Jungferweiher.
Der Ulmener Maar-Stollen ist ein beeindruckender, 126 Meter langer Tunnel, der sich quer durch einen längst erloschenen Vulkan zieht. Mit Höhen von bis zu sechs Metern und einer schmalen Stelle von nur 70 cm gibt er dir Einblicke in Jahrtausende der Erdgeschichte. Hier kannst du ohne spezielle Ausrüstung die unterschiedlichen Sedimentschichten entdecken, die die vulkanische Vergangenheit der Region offenbaren. Auf halbem Weg lädt eine kleine Kammer, der geologische Schauraum, dazu ein, mehr über die Entstehung des Ulmener Maars zu erfahren – Schautafeln weisen auf besondere Funde hin. An den Wänden gesicherte Netze sorgen dafür, dass du den Ulmener Maar-Stollen sicher und komfortabel erkunden kannst, ganz ohne Helm.
Ursprünglich im Mittelalter gebaut, diente der Stollen der Wasserversorgung der Mühlenbetriebe. Noch heute reguliert er den Wasserfluss zwischen dem Ulmener Maar und dem Jungferweiher und spielt eine wichtige Rolle in der Trinkwassergewinnung der Region.
Auch barrierefreie Erkundungen sind möglich. Der Eingang am Jungferweiher ist ohne Hindernisse zugänglich und mit farbenfrohen Graffiti-Kunstwerken verziert, die die Entstehung des Stollens thematisieren. Auf der Seite des Ulmener Maares führt ein Wanderweg rund um das Maar, der jedoch aufgrund des Geländes und der Naturschutzauflagen nicht barrierefrei gestaltet werden kann. Der Stollen selbst bietet aber eine bequeme Möglichkeit, sich barrierearm zwischen den beiden Maaren zu bewegen.
Das Ulmener Maar – Ein Naturwunder der Eifel
Das Ulmener Maar ist ein faszinierendes Naturdenkmal in der Vulkaneifel. Es handelt sich dabei um den jüngsten Vulkan Deutschlands, entstanden vor etwa 10.900 Jahren in der letzten Phase vulkanischer Aktivität in dieser Region.
Heute liegt das Ulmener Maar auf einer Höhe von 420 Metern über dem Meeresspiegel und erstreckt sich über eine Fläche von 5,5 Hektar. Mit einer Tiefe von 36 Metern birgt es beeindruckende Geheimnisse aus der Vergangenheit. Der Krater ist von einem bis zu 20 Meter hohen Wall aus Gestein und Asche umgeben, der auf seine explosive Entstehung hinweist. Die bewaldeten Hänge des Maarkessels laden dich zu einem schönen Spaziergang auf dem Rundweg ein. Ein Ausflug zur Burgruine von Ulmen lohnt sich ebenfalls – von dort zogen einst die Kreuzritter in ihre Schlachten.
Der Ausblick vom Kraterrand ist atemberaubend: Das tiefblaue Wasser des Maares schimmert vor der malerischen Kulisse der Eifellandschaft. Baden ist im Maar zwar verboten, da es ein streng geschütztes Natur- und Wasserschutzgebiet ist, aber du kannst bei einem entspannten Spaziergang wunderbar die Seele baumeln lassen.
Die Stadt Ulmen, die direkt am Maar liegt, bietet dir charmante Cafés und Restaurants, wo du bei einer Tasse Kaffee oder einer leckeren Mahlzeit entspannen kannst. Wenn du mit dem Auto anreist, findest du Parkmöglichkeiten am Alten Postplatz oder am Marktplatz – von dort sind es nur wenige Schritte bis zum idyllischen Ufer des Ulmener Maares.
Der Ulmener „Jungferweiher“ – Ein Paradies für Natur- und Vogelliebhaber
Eingebettet in die malerische Landschaft der Vulkaneifel liegt der Jungferweiher, der vor 120.000 Jahren durch den Ausbruch eines Vulkans entstand. Heute ist er ein überregional bedeutendes Schutzgebiet für Vögel und Natur. An den Ufern dieses Maarkraters findest du ideale Brutplätze für seltene und bedrohte Vogelarten. Seit 1950 konnten hier über 230 verschiedene Vogelarten nachgewiesen werden. Die gezielten Naturschutzmaßnahmen tragen besonders zur Erhaltung der artenreichen Flora und Fauna bei.
Ein barrierefreier Rundweg von etwa 3 Kilometern Länge führt dich direkt am Wasser entlang und ermöglicht dir, dieses einzigartige Gebiet hautnah zu erleben. Entlang des Weges gibt es viel zu entdecken.
Das Gewässer, dessen Fläche je nach Wasserstand zwischen 25 und 35 Hektar schwankt, ist Heimat zahlreicher seltener Pflanzen und Tiere. Während der Zugzeiten im Frühling und Herbst kannst du hier Enten, Reiher, Möwen, Seeschwalben und sogar den majestätischen Fischadler beobachten. Besonders bedeutend sind die Brutbestände von Arten wie der Krickente, der Löffelente und dem Haubentaucher. In den umliegenden Wiesen brüten außerdem Vögel wie das Schwarzkehlchen, der Wiesenpieper und der Sumpfrohrsänger. Auch im Winter gibt es beeindruckende Arten wie den seltenen Raubwürger und den farbenprächtigen Eisvogel zu sehen.
Die Pflanzenwelt entlang der Ufer und in den Feuchtgebieten ist ebenfalls faszinierend: Je nach Jahreszeit kannst du hier Seggen- und Binsenarten sowie seltene Pflanzen wie die Bachnelkenwurz, das Breitblättrige Knabenkraut oder die gelbe Sumpfschwertlilie bewundern. Zwei große Informationstafeln helfen dir dabei, die verschiedenen Vogel- und Pflanzenarten zu identifizieren.
Im Jungferweiher gibt es außerdem zahlreiche Fischarten, die du vom Angelsteg am Südufer aus angeln kannst.
Ob für einen entspannten Spaziergang, sportliche Aktivitäten oder als Ausflugsziel für Naturfreunde und Fotografen – der Ulmener Jungferweiher ist zu jeder Jahreszeit ein lohnendes Ziel. Zusammen mit dem nahegelegenen Ulmener Maar, Deutschlands jüngstem Vulkan, zählt der Jungferweiher zu den eindrucksvollsten Naturattraktionen der Vulkaneifel.
Die Burgruine Ulmen – Zeugin einer bewegten Geschichte
Hoch über dem steilen Ufer des Ulmener Maares thronen die letzten Überreste der einst imposanten Burg Ulmen. Von der ursprünglich gewaltigen Festung sind heute nur noch Teile der Oberburg erhalten.
Der älteste Teil der Burg stammt aus der Zeit um 1000 n. Chr. und wurde vermutlich auf den Fundamenten einer römischen Siedlung errichtet. Im Mittelalter wuchs die Burg weiter und bestand schließlich aus einer Ober- und einer Niederburg. Diese beeindruckende Anlage reichte bis an das Ufer des Ulmener Maares und war zudem mit der Stadtmauer von Ulmen verbunden.
Über viele Jahrhunderte hinweg wurde die Burg von zwei adeligen Familien bewohnt und galt als uneinnehmbar – bis 1673 wurde sie nie angegriffen oder zerstört. Seit 1150 war sie der Stammsitz der Ritter von Ulmen, die Angriffe erfolgreich abwehren und entstandene Schäden immer wieder reparieren konnten. Um 1800, nach dem Tod des letzten Ritters, wurde die Burg jedoch verlassen. Sie verfiel allmählich und gelangte schließlich in die Hände eines Kaufmanns aus Cochem, der sie versteigern ließ. Viele Ulmener nutzten die Steine der Burg als Baumaterial, vor allem nach einem großen Stadtbrand im 19. Jahrhundert.
Erst im frühen 20. Jahrhundert wurde die Ulmener Burg unter Denkmalschutz gestellt und ging in den Besitz der Ortsgemeinde Ulmen über. Heute kannst du die Ruine jederzeit besuchen und einen faszinierenden Einblick in die Geschichte der Region sowie einen wunderschönen Ausblick auf die Landschaft genießen.
Familientipp: Die Ulmener Burgruine ist Teil der „Ulmener Entdeckertour“. Hier wartet ein spannendes Kinderquiz auf dich und deine Familie, bei dem ihr euch ein digitales Souvenir als Erinnerung an euren Besuch sichern könnt.